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BUZe Blog


2008-03-19 01:40:27

Heimat, schöne Heimat...

von fabio

Was genau Heimat ist, ist schwer zu definieren. Für den einen ist das dort, wo man aufgewachsen ist. Für den anderen die Stadt, in der man gerade wohnt und arbeitet, und für wieder andere, ist es einfach der Ort, an dem man sich am liebsten aufhält. Als am vergangenen Freitag in der Brunsviga ein Literaturprogramm mit dem Leitthema „Heimatabend“ angeboten wurde, wurde das Thema nicht nur auf diese, sondern auch noch auf vielfätig andere Weise interpretiert. Ganz sicher sei man sich nicht über den Verlauf des Abends, kündigte Axel Klingenberg auch gleich zu Beginn an. Gar zum Ausruf einer Art Heimatbeschimpfungsabend ließ er sich hinreißen. Der gebürtige Lüneburger und einzige der drei am Freitag lesenden Literaten, der zur Zeit in Braunschweig seinen Erstwohnsitz hat, schreibt schon seit der ersten Ausgabe für die BUZe. Sympatischerweise ließ er es sich auch später am Abend nicht nehmen, aus seiner dauerhaften Kolumne vorzulesen, in der es sich schwerpunktmäßig wohl um was dreht? Natürlich um Braunschweig.

Axel K

Etwas anders anders wurde das Thema von Frank Schäfer interpretiert. Der gebürtige Braunschweiger, der zuerst in typischer Poetry Slam-Manier die Zuhörer mit stakatto-artig vorgetragenen Mini-Geschichten auflockerte, holte weit aus, erzählte bald von einem Erlebnis bei Aldi (wichtig für die Region) und vom Karaoke-Abend (das wurde natürlich hier in Braunschweig erfunden). Außerdem erinnere die Stadt ihn auch immer so an seinen Onkel, und der habe da mal ein Erlebnis gehabt... So viel zum Thema Heimat.

Frank Schäfer

Aber was hatte der dritte im Bunde an Erzählungen zur Heimat beizutragen? Der dritte hieß Jan Off und stammt tatsächlich aus Braunschweig. Der 40-jährige, der schon in jungen Jahren mit Siegen bei Poetry Slams von sich reden machte, wohnt allerdings mittlerweile seit neun Jahren in Hamburg. Die Bühne betrat er dann auch erst einmal rauchend. Dies sei schließlich erlaubt, wenn man es als Beitrag in die künstlerische Darbietung einbaue, behauptete Off. Zu widersprechen traute sich keiner aus dem Publikum. Auch als dreisterweise eine offensichtliche Veltins-Flasche zum Wolters umgedichtet wurde, hüllte man sich noch in Schweigen. Aber beim Thema Fußball schaffte er es dann doch noch, eine Reaktion zu provizieren, indem er Braunschweig eine düstere 8-Liga-Zukunft versprach, während er sich lobend über den Konkurrenzverein Hannover 96 äußerte. Damit hatte er den Bogen stoischen Hinnehmens dann doch in gutmütiger Weise überspannt und konnte zufrieden mit seinen Geschichten fotfahren. Diese spielten zwar tatsächlich in Braunschweig – das Thema Heimat ließ sich jedoch zwischen seinen Erlebnissen mit Polizei und Geldverleihern, alten Opas und gar einem Text über Leipzig kaum entdecken.

Jan Off

Da lobte man sich doch wieder Axel Klingenberg, der eine ganze Geschichte mit dem Namen „1000 Gründe, Braunschweig zu lieben“ zum Besten gab. Aufgrund dieser ausnahmsweise inhaltlich so guten Übereinstimmung mit dem Thema, verzieh man dem Autor auch gerne, dass er sich mit nur fünf Gründen begnügte und druckt lieber an dieser Stelle noch einmal die Empfehlung für die nächste Bumsdorfer Gerüchteküche. Diese wird am 3. April in der Kaufbar, Bolchentwete 1, stattfinden. 

 


Webseiten:

Axel Klingenberg

Jan Off

Frank Schäfer