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Leserbrief

06/04/20 | Zum Titelthema 1/06 + Antwort

Von: Ewiggestriger Nörgler

Hallo zusammen,

ich habe in der ersten Semesterwoche die erste Ausgabe der BUZe, mit der Bitte um Feedback, bekommen und da habe ich mir gedacht, dass ich doch gleich mal meine Meinung abgebe ;)

Ich freue mich zunächst, dass es eine Unizeitung gibt. Die meisten Infos bekommen wir Studenten nur über die ASTA (über die es gute wie schlechte Meinungen gibt) und da ist es schön, wenn es eine andere Informationsquelle gibt. Außerdem ist der Wert von studentischen Zusammenschlüssen gar nicht zu unterschätzen. Es gibt noch viele anderer Gründe, warum eine Unizeitschrift wichtig und wünschenswert ist, aber es reicht wohl wenn ich sage, dass es mich freut, dass ihr euch an dieses Projekt gemacht habt.

Nach dem Positiven, muss ich aber nun auch noch ein wenig Kritik einbringen. Der erste Artikel "Endlich: Garnisonsfriedhof weicht Redaktionsgebäude" ist eine Sauerei!
Ich muss voranstellen, dass warscheinlich jeder sich über eine Neugestalltung des Garnisonsfriedhofs freuen wird. Aber das "Wie" ist eine ganz andere Sache.
Ich bin prinzipiell für den Erhalt des Friedhofs und gegen den Bau eines neuen Gebäudekomplexes. Dafür werde ich in diesem Artikel in eine Reihe mit den Burschenschaften oder radikalen Grünen gestellt. Nun muss ich deutlich sagen, dass ich mich nicht mit der Brandenburgia identifiziere und Lothar von Trotha nicht als Helden ansehe, ebenso setze ich mich nicht massiv für den Erhalt der Rotaugendrossel ein (ich kannte die Unterart der Drossel nicht einmal). Ihr bezeichnet den Friedhof als "Schandfleck" mit "düsteren ungepflegten Ecken" in denen sich "der Unrat meterhoch türmte". Darf ich fragen, wann ihr euch den Friedhof das letzte mal angesehen habt??? Der Friedhof ist ungepflegt und vernachlässigt, aber wo türmt sich den da der Unrat? Meterhoch? Es ist einer der wenigen Grünflächen, die wir im Unigebiet haben. Es bestände ja zumindestens die Möglichkeit, dass man sich wieder um diese Grünfläche kümmert. Ein bischen Pflege, vielleicht ein paar Bäume entfernen, und ein wenig neu bepflanzen, vor allem neuer Rasen. Das wäre eine billige und schöne Alternative, über die sich die Anwohner und Studenten sicher freuen. Die kleine Rasenfläche direkt vor der Mensa wird im Sommer gerne als Sitzfläche genutzt, wenn man den Garnisonsfriedhof herrichtet, wäre das sicher auch ein schöner grüner Platz.
Statt dieser billigen Lösung, ist ein "Tempel... in Glas und Stahl" geplant, eine "Weiterentwicklung der scharfkantigen Modernität...". Hallo??? Wenn man die Wahl zwischen einem Glaskasten oder einer Grünfläche hat, da fällt einem die Wahl nicht schwer, oder?
Dazu fällt mir noch ein: Warum wird ein renommierter Architekt dafür verpflichtet. Wir sind eine TU an der auch Architektur gelert wird. Könnte man da nicht mit Projekten eine "billigere" Lösung finden, die auch noch den Teamgeist der Uni stärkt.
Daneben gibt es auch noch einen historischen Grund den Friedhof zu erhalten. Nicht nur, dass dort angebliche Helden wie Trotha liegen, dort sind doch auch Bürgermeister begraben. Der Friedhof ist mittlerweile ein historischer Flecken, der es vielleicht auch wert ist erhalten zu bleiben und nicht gleich einem Neubau zum Opfer zu fallen. Es ist klar, dass nicht alles Historische erhaltenswert ist, aber man kann doch wenigstens darüber reden.
Ich bin mit dieser Meinung kein "Quertreiber", der die "Studenternschaft ... in ihrem Wachstum behindern" will. Zum Wachsen gibt am Nordcampus genügend Platz. Aber zuvor sollte man sich vielleicht auch überlegen, ob man die alten Gebäudeteile nicht erst renoviert, bevor man zusätzliche Gebäude plant. In einigen Räumen bröckelt der Putz von den Wänden, Stühle brechen ein und die technische Ausstattung (Pojektor, Beamer...) lässt arg zu wünschen übrig.
Nunja, ich glaube es wird deutlich, dass ich gegen die Zubetonierung des Friedhofs bin. Aber vor allem hoffe ich, dass euch auch deutlich geworden ist, dass es auch logische Argumente für den Erhalt des Garnisonsfiedhofs gibt und man mit dieser Meinung nicht in die gleiche Ecke mit irgendwelchen Radikalen gestellt werden sollte.
Es ist schön, dass die Zeitung gleich am anfang Partei ergreift, aber man sollte zuvor doch alle Seiten übderdenken.

Eine kleine Anmerkung noch zum Schluss. Ich habe die Sonderausgabe der BZ zu diesem Thema leider nicht gelesen. Aber die BZ informiert zumindestens am Rand auch über die Geschehnisse in der Uni und bringt unsere Interessen damit an die Bürger. So wie ihr mit der BZ beschimpft, glaube ich nicht, dass sie uns danach noch wohlgesonnen ist. Über die BZ kann man denken was man will, aber sie gibt uns im Teil "Campus" immerhin die Möglichkeit uns Braunschweig mitzuteilen. Verprellt nicht die wenigen Kontakte zwischen Uni und Stadt!

Ich hoffe ihr nehmt mir die Kritik nicht übel. Der Rest hat mir sehr gefallen, teilweise sehr gut geschrieben, interessante Artikel, vielleicht ist der geisteswissenschaftliche Bereich ein wenig überrepräsentiert, aber das tut diesem Bereich an der TU nur gut.

Ich freu mich auf die nächste Ausgabe

viele Grüße

ein nützlicher Kritiker oder ein ewiggestriger Nörgler


PS: Ich hoffe ich habe mit der länge des Briefes nicht übertrieben, aber ich wollte die Kritik auch belegen und nicht nur Vorwürfe machen...

 


Antwort:

 

Sehr geehrter Leser,

Sie haben mit einem Leserbrief auf den von mir verfassten Artikel in der BUZe geantwortet, weshalb ich Ihnen nun rechtschaffenerweise eröffnen muss, dass Sie auf eine Satire hereingefallen sind.

Der Artikel ist von vorne bis hinten erstunken & erlogen. Leider sind Sie dem Artikel voll & ganz aufgesessen, doch ich hoffe, Sie sind mir nicht all zu böse. Nichtsdestotrotz ist Ihr Engagement in dieser Sache löblich, und ich bedanke mich hiermit für Ihren Leserbrief.

Auf hoffentlich baldiges Wiedersehen in der BUZe.

Mit freundlichen Grüßen,

Martin Försterling.