BUZe Blog
2008-03-11 00:10:15
Hartmut El Kurdi ... liest deutsch
von fabio
Freitag abend ist es mal wieder so weit – das Satirefest biegt auf die Zielgerade ein, wer aber noch fehlt ist natürlich der Dauerbrenner und Braunschweiger Urgestein Hartmut El Kurdi. Satire im eigentlichen Wortsinne habe er leider nicht zu bieten, beginnt dieser alsbald seinen Vortrag. 
Stattdessen werde er einfach aus seinen Kolumnen und Geschichten vorlesen, die er so in den letzten Jahren geschrieben habe. Darunter finden sich einige Schmankerl wieder, die El Kurdi auf seinen Lesungen immer liest. Aber auch einiges Neues wird eingestreut. Da ist zum Beispiel die Geschichte "Rein in die Puschen – raus aus den Puschen", in der der Leser erfährt, wie die Weigerung, Hausschuhe zu tragen, einem durch Zufall auch mal die Beziehung retten kann. Dann wird es etwas kontroverser, wenn das, bei so vielen Leuten beliebte, Niedersachsen-Lied aufs Korn genommen wird. Dies sei dem Oberhessen, dem einige Liedzeilen doch irgendwie suspekt vorkämen, gegönnt. Weniger kontrovers, dafür etwas persönlicher, ist dann die Geschichte über den Hasen Hopsi, der ihm in der Kindheit hopsend die Sprache erklärt habe. Oder die, in dem dem Publikum interaktiv aufgezeigt wird, wie eigentlich Schweizer Käsesocken schmecken. Natürlich aus Weingummi...
Spannend und unterhaltsam führt El Kurdi durch den Abend. Besonders angenehm wird es dort, wo die Geschichten etwas länger werden und man sich dadurch in die Ich-Perspektive besonders gut hineinversetzen kann und von der Erzählung richtig mitgerissen wird. Es fällt dabei jedoch auf, dass er so richtig poitisch und provokativ, wie er letzten Sommer in diversen Medien (BUZe berichtete) erschien, gar nicht zu sein scheint. Zwar geistert unser lieber OB und dessen interessante Kampagnen wie der Stadtputztag genauso durch die Erzählungen wie noch einige andere bekannte Politiker, aber es überwiegen doch ganz eindeutig die lustigen, autobiographischen Elemente. Hoffmann wird höchstens eine amüsante Nebenrolle zugewiesen.
Wie sich das nun genau mit seinem öffentlichen Rüffel verhielt, durch den die "Causa El Kurdi" kurzzeitlich zu deutschlandweiten Stellungnahmen veranlasste, wollte BUZe dann aber doch noch einmal genau wissen. Netterweise ließ sich der Vorleser dazu dann noch zu einem kurzen Interview bewegen, was demnächst hier erscheinen wird. Darin wird er nicht nur über sein zwiegespaltenes Verhältnis zu seiner Heimatstadt sprechen, sondern auch etwas zu seinen neuen Veröffentlichungen und den Namen seines Maskottchen verraten: dem seines Gartenzwerges.
El Kurdi im Netz: