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Kategorie Feuilleton
Ausgabe SoSe06 - 2
Autor Martin Haim

Klein aber Laut - Das Tegtmeyer

Es ist Sonntag, 5.13 Uhr, die Vögel zwitschern, und die Sonne geht auf. Die Braunschweiger Tanzläden haben alle dicht (naja, fast alle...), und selbst der Mann im Dönerladen schwingt die Lamacuns in schläfriger Feierabendlaune. Doch hinter einer Tür mit Bullauge dringt Motörhead hervor. Es ist die Tür vom „Herr Tegtmeyer“, einer eher kleinen, aber ziemlich lauten Kneipe. Man hat den Eindruck, dass es morgens, wenn woanders die Stühle hochgestellt werden, hier am vollsten wird. Man trifft sich auf ein letztes Bier, versucht verzweifelt Jemanden aufzugabeln oder versackt beim Warten auf den Bus. Außerhalb dieser Zeit bietet das Tegtmeyer, vorher bekannt als Bulldog Bar, auf seinen rund 60 m² aber Einiges. Vor allem als Veranstaltungsort für furiose Minikonzerte hat sich der Laden einen Namen gemacht, Bands aus allen Ecken haben sich hier die E-Gittaren umgeschnallt und vor dem Aquarium gespielt (ein Glück, dass Fische taub sind), was in dem kleinen Laden schnell für volles Haus sorgt. Die Konzerte sind authentisch, warm und laut – man muss nicht immer weit fahren, um gute Musik zu bekommen. Wer selbst losrocken will, dem sei gesagt dass für den Dezember dieses Jahres ein weiterer Luftgitarrenwettbewerb ansteht. Die Musik aus der Dose fällt hier ebenfalls aus dem üblichen Rahmen der eher nach den Charts orientierten Tanzschuppen. Von Country über Rock´n Roll bis hin zu Deathmetal gibt es hier warme Ohren. Außerdem steht hier einer der wohl am meisten aufgesuchten Kickertische der Stadt, montags gibt es Kickern gratis. Die Mischung aus Tischfußball und Flaschenbier zieht allerlei Leute an, vom Student im Trainingsjäckchen bis zum zugeprickten Altpunker trifft sich hier Alles. Timo Tegtmeyer, der Chef des Ganzen, erzählt von einem spontanen Ausbruch der Fußball-Begeisterung: „Vor kurzem erst war in den frühen Morgenstunden 'ne fette Fußball-Action vor meiner Tür. Das wurden irgendwie immer mehr Leute - da haben dann aus allen Läden die Leute friedlich miteinander gespielt, Popper mit Punks, Technotypen mit Metalern und was da noch so alles rumgelaufen ist. Alle miteinander. Und die Polizei hat kein großen Stress gemacht.“ Das war aber nicht immer so. Bis vor einiger Zeit gab es nicht selten Probleme mit der Polizei, wegen der Lautstärke bei Konzerten, Gästen, die auf der Straße tranken etc. „Das hat sich aber ganz gut gelegt“, meint Timo Tegtmeyer, wohl auch wegen der anderen Kneipen in der Gegend. Wer sich über Events, Konzerte oder einfach die Cocktails im Tegtmeyer informieren will, dem sei die Homepage der Kneipe ans Herz gelegt: www.herr-tegtmeyer.de