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Ausgabe SoSe08 - 9
Autor Isabell Küpper

27qm mit eigenem Parkdeck - Das Studentenwohnheim Humboldtstraße

Ich betrete das Studentenwohnheim an der Humboldtstraße. Das Wohnheim befindet sich einem imposanten Altgebäude, das vollständig saniert und renoviert wurde. Wie ich in Erfahrung bringen konnte, wurde das Haus mit seinen 2900 qm Fläche vor dem Umbau von der Kriminalpolizei genutzt und steht außerdem unter Denkmalschutz. Der Eingang ist geräumig und hell. Ein riesiger Kasten mit Briefschlitzen hängt an der Wand, schließlich haben 110 Studenten die Möglichkeiten, hier in Appartements zwischen 20 und 46 qm zu wohnen. Der moderne Fahrstuhl erleichtert mir den Weg ins dritte Stockwerk. Oben angekommen muss ich mich erstmal orientieren, um auf dem langen, in warmem Rot gehaltenen Flur die richtige Zimmernummer zu finden.

Miete: 300 Euro warm

Ich besuche Michael Arndt, 21 und Lehramtsstudent im 2. Semester. Er wohnt in einem Apartment von 27 qm - mit einer Küchenzeile und eigenem Badezimmer. Im Monat zahlt er etwa 300 Euro warm. Außerdem sind im Preis noch Internetzugang, Telefonanschluss, Fernsehen, eine Waschküche, die frei nutzbar ist, ein Fahrradkeller und ein Partyraum inbegriffen. Michael wohnt seit dem Eröffnungstag, dem 1. Dezember 2007, hier und war somit einer der ersten, die eingezogen sind.

Perfekte Lage, bequeme Verkehrsanbindung

Bei seiner Wohnungssuche war er auf die Plakate in der Stadt und die Ankündigung aufmerksam geworden, die für das neue Wohnheim warben. Für ihn alleine hat es die ideale Größe und auch die Lage ist perfekt; Zum Hauptcampus der TU braucht er keine 5 Minuten, Innenstadt und Einkaufsmöglichkeiten sind sehr nah und gut erreichbar und auch öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn fahren von hier aus regelmäßig.

Mit eigenem Parkdeck, aber noch ohne Backofen

Dass er monatlich 300 € zahlen muss, findet er nur teilweise gerechtfertigt. So gibt es zum Beispiel ein riesiges Parkdeck mit 80 Parkplätzen, die bisher von fast keinem der Bewohner genutzt werden. Denn die Miete der Parkplätze ist nicht im Preis inklusive, man müsste zwischen 50 und 80 Euro monatlich dafür aufbringen. Die wenigen Bewohner, die ein Auto besitzen, parken darum lieber an der Straße, außerhalb des Geländes. Ein weiterer Kritikpunkt: In der eingebauten Küchenzeile gibt es keinen Backofen.

Kein Hausmeister in Sicht - Vorteil oder Nachteil für die Studis?

Das schränkt einen Studenten in seinem kulinarischen Ausleben schon sehr ein, wie Michael meint. Die Atmosphäre unter den Bewohnern ist entspannt. Beschwerden wegen Ruhestörung oder ähnlichem sind bisher nicht bekannt. Möglich, dass auch dies einer der Gründe ist, dass sich die Bewohner untereinander kaum kennen. Sieht man sich doch höchstens mal kurz auf dem Flur. Falls doch mal in einer der Wohnungen etwas nicht in Ordnung sein sollte, ist allerdings auch kein Hausmeister oder Hausverwalter vor Ort. Und ob das von Vor- oder Nachteil ist, das wird sich in den nächsten Jahren herausstellen.