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Kategorie Sonstiges
Ausgabe WS0607 - 4
Autor Carina Dethlefsen

Denn du musst wissen, was du tust - Angebote im Rechenzentrum

„Lieber Herr Schmidt“, tippe ich am frühen Abend in die E-Mail an meinem Rechner, „wie besprochen habe ich mir die Arbeitsbedingungen noch einmal über Nacht durch den Kopf gehen lassen und bin nach wie vor an dem Job interessiert. Ich würde mich freuen, in den nächsten Tagen von Ihnen eine Zusage zu erhalten. Mit freundlichen Grüßen ...“ – Senden – fertig.

Als ich 20 Minuten später meine E-Mails abrufe, habe ich die Antwort: „Seltsam, ich habe Ihnen bereits heute morgen geschrieben, dass wir Sie einstellen möchten. Anstatt alles erneut zu schreiben, hänge ich meine erste Mail an. Gruß ...“. In diesem Moment gehen mir verschiedene Dinge durch den Kopf: Gut, dass ich nachgefragt habe. Toll, ich hab den Job. Und: Warum habe ich bloß meine E-Mail-Adresse von der TU benutzt, obwohl es um etwas Wichtiges ging?

Grundsätzlich ist die E-Mail ein sehr angenehmes Kommunikationsmittel und die TU-Adresse im Speziellen kann ganz praktisch sein. Es gibt zum Beispiel Momente, in denen mir jemand etwas mitteilen möchte, den ich erst seit kurzem kenne. Der kann dann meine E-Mail-Adresse herausfinden oder raten und mich anschreiben. Außerdem erfährt man auch rechtzeitig, dass das Passwort für den Uni-Account abläuft, den man zum Surfen und Drucken braucht. Nur: So richtig zuverlässig ist sie eben nicht. Hier und da verpasst man eine Party, E-Mails treffen zum Teil mit enormer Verspätung ein und bei Mailinglisten kann man Antworten auf Nachrichten anderer lesen, ohne die ursprüngliche Nachricht jemals erhalten zu haben.

Wenn man über diese Tücken der Technik stolpert, muss man sich vor Augen führen, dass das Rechenzentrum den E-Mail-Service für 19 000 Nutzer zur Verfügung stellt und der größte Teil der E-Mails ordnungsgemäß zugestellt wird, ohne dass das Rechenzentrum ein kommerzieller Anbieter ist. Tatsächlich kommen jede Woche mehr als fünf Millionen Mails am E-Mailserver der TU an, aus denen vier Millionen Spammails gefiltert werden – und die meiste Zeit funktioniert das. Andererseits ist genau das so ärgerlich, weil man sich deshalb darauf verlassen möchte und das nicht zu 100 Prozent möglich ist.

Neben den E-Mails gibt es weitere, im Prinzip sehr schöne Angebote des Rechenzentrums. Das Uni-WLAN für zu Hause gehört unter anderem dazu. Leider wird es inzwischen nicht einmal mehr vom Rechenzentrum beworben, da die Qualität seit einiger Zeit stark abgenommen hat. Das günstige Drucken ist auch toll und das Angebot vielfältig: Skripte, die in zehn Minuten aus dem Laserdrucker kommen oder großformatige Plots innerhalb von 20 Minuten, die man zusätzlich für wenig Geld laminieren lassen kann. Bei der zum Drucken benötigten Zeit verschätzen sich grundsätzlich alle. Einen Plot innerhalb von 20 Minuten zu bekommen, ist zwar möglich, dennoch ist der wirkliche Aufwand häufig anders. Fürs Drucken im Großformat sollte man vorsichtshalber zwei Stunden Arbeit einplanen, spätestens einen Tag vor dem Stichtag ins Rechenzentrum gehen und einen Ausweichplan bereit haben, falls das Plakat nicht richtig aus dem Drucker zu bekommen ist. Wenn man das Angebot unter diesen Voraussetzungen nutzt, hat man kostengünstig ein wunderbares Ergebnis. Wenn man aber hochpanisch im Rechenzentrum aufschlägt, weil in einer Stunde eine Hausübung abgegeben werden muss, dann gibt es diesen Katalog von möglichen Fehlern: Das Passwort ist abgelaufen, vor dem eigenen Druck gibt es eine endlose Schlange von Druckaufträgen, man bekommt Hochformat statt Querformat, die Farben sind zu hell oder zu dunkel oder einzelne Bereiche fehlen; manchmal ist die Schrift falsch oder nicht sichtbar, das Format ist DIN A4 statt A0, das Druckkonto ist leer, die Datei zu groß, sie hat die falsche Dateiendung, oder man bekommt kein Plakat, weil das Drucksystem sich aufgehängt hat.

Wenn man ein wenig studiert, entdeckt man immer wieder gute Features des Rechenzentrums und eben dazugehörige Stolperfallen. Das Angebot ist da, man muss nur damit umgehen können und dazu gehört auch, die umfangreiche Dokumentation zu finden, die sich auf den Webseiten des Rechenzentrums versteckt. Aber alles wird besser, Hotlinks sei Dank. Übrigens ist vor wenigen Monaten das WLAN in den Vorlesungssälen auf eine sicherere Methode umgestellt worden. Wäre es nicht schön, wenn die erste Webseite, die der Laptop einem zeigt, einmalig auf diese wichtige Neuigkeit hinweist? Oder eine Weiterleitung, die Neulingen zeigt, wie sie ihr Uni-WLAN einrichten können? Aber vielleicht wäre das zu aufdringlicher Komfort, den eigentlich niemand braucht.

Carina Dethlefsen